Christ

„…wir waren seit jener Nacht nicht fünf, wir waren eins, Fleisch und Blut und die Seele von fünf in einem Körper, die sich vielleicht trennen und ihren Platz im Reich Gottes suchen würden, wenn wir erst einmal gerächt wären“.

Santuario de sombras

Stets glaubte er, ein seltenes Licht erleuchte sein Leben. Einige seiner Kollegen und Bekannte von ihm schrieben seine Triumphe und seinen Aufstieg in der Arbeit und in der Welt der Literatur Glücksumständen zu. Er gesteht, er habe über viele Jahre geglaubt, dass alles einer einfachen Logik folgt: Während Andere ihre Zeit in der unruhigen Bohème der kubanischen Kulturwelt vergeudeten, schrieb er wie ein Besessener oder, wie er es gern nennt, „arbeitete ich wie ein blinder Lastesel“.

Alberto Garrido

Alberto Garrido, kubanischer Schriftsteller. Heute er ist ein Pastor in der Dominikanischen Republik.

Eines Tages entdeckte er, dass Jahrhunderte zuvor jemand am Kreuz gestorben war, um ihn aus der Finsternis zu erretten und damit stets Licht um ihn sei.

Guillermo Vidal

Guillermo Vidal (Las Tunas, Kuba, 1952 – Las Tunas, Kuba, 2004).

Jene Entdeckung geschah, als zwei Zeitgenossen, die Schriftsteller Guillermo Vidal und Alberto Garrido, ihm anvertrauten, dass viele glauben würden, sie seien verrückt, weil sie ihr Leben dem übereignet hatten, was einige als „fanatischen Obskurantismus der Religion“ nannten.

Er berichtet, dass er sie gefragt habe:

— Und ihr fühlt euch gut so, als Christen?

— Wir sind so glücklich, dass wir dir nicht mit Worten beschreiben können, wie gut wir uns fühlen – antworteten sie ihm.

Er stimmte zu: Wichtig sei, dass seine geliebten Freunde glücklich sind, an was sie auch glauben würden.

Einige Jahre später sollte ihm Guillermo Vidal selbst, inzwischen zu einem seiner geliebten Brüder geworden, das schöne Antlitz von Jesus Christus zeigen. Es ist eine lange Geschichte, die er eines Tages erzählen will.

Seitdem ist er ein neuer Mensch, seine Erfolge haben sich vermehrt, er hat die Bedeutung des Wortes Glück erkannt, sein Glaube hat sich gefestigt, und jeden Tag bittet er Gott, ihm die Kraft zu verleihen für weitere Arbeit und die Demut, um nicht zu verkommen, so wie viele andere Schriftsteller verkommen, mit den Erfolgen, die er erringen könnte.