Vier Geschichten in verschiedenen Perioden, die die Auswirkungen der Arbeit des englischen Komikers Charles Chaplin in der Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts zeigen: Deutschland in Zeiten von Hitler, 1941; Miami und die noch unbekannten Ché Guevara, im Jahr 1952; der Schweiz zur Zeit des Diebstahls des Körpers von Chaplin im Jahr 1978 und Deutschland heute, wo es überlebt Nationalsozialismus. In all diesen historischen Momenten gibt es Verbindungen zwischen den Figuren in diesem Roman und dem Film „The Great Dictator“, Chaplin. Eine fesselnde Geschichte der politischen Intrige.
Las raíces del odio (Die Wurzeln des Hasses)
David ist ein Kubaner, der ein hartes Leben mit ihrer Schwester gelebt hat. Sie haben sexuellem Missbrauch, Hunger, der Mangel an Freiheiten und alle Einschränkungen, die die Leute unter einem totalitären System leiden. David und seine Schwester überleben dank dem schwarzen Markt und den Verkauf ihrer Körper durch Prostitution. Enttäuscht von der ganzen Situation, erreichen sie ein neues Leben in Europe, in einem angeblich demokratischen Land. Aber dort es ist nicht wie sie gedacht haben, und auch hier wird zwischen Tyrian und Trojaner, die Fremden und Bekannten, Faschisten und Kommunisten kämpfen, und es ist nicht immer leicht zu wissen, auf welcher Seite du spielst.
Largas noches con Flavia (Lange Nächte mit Flavia)
Drei junge Touristen aus Spanien erleiden in Havanna Verfolgung und Bestrafung dafür, was ein mächtiger Drogenhändler für eine Dummheit hält, die sein Geschäft in Gefahr bringt. Der alte Bürgermeister aus dem Stadtrandgebiet von Havanna, Alex Varga, und der Polizeileutnant Alain Bec werden sich von neuem darauf einigen, die einzige Überlebende, Flavia, eine schöne Madrilenin…
Tatuajes (Tattoos)
Nachdem der politische Zwang ihres Mannes an Kraft verloren hat, sieht Loretta ihr Leben allmählich farblos werden. Abgesehen davon, dass sie Raynell, ihrem Mann, als Sexspielzeug dient, unterwirft sich Loretta sogar der stillen Demütigung, ihrem Schwiegervater auf gleiche Weise gefügig zu sein. Anderer Optionen entäußert und dem Wahlspruch ihrer Mutter folgend beginnt die Protagonistin von Tatuajes, sich ihren Lebensunterhalt als Jinetera (Straßenhure) in den Nischen des touristischen Nachtlebens von Havanna zu verdienen.
Las palabras y los muertos (Die Wörter und die Toten)
Den Tod des Präsidenten Fidel Castro als Ausgangspunkt wählend lässt der Autor den Castro am nächsten stehenden Mann (seinen treuesten Bodyguard) die Geschehnisse von über vierzig Jahren in Erinnerung rufen, seit er als Kind sich den Rebellen in den kubanischen Bergen anschloss und das Vertrauen des Führers erlangte, bis er sich in seinen Schatten verwandelte. Unter diesem Blickwinkel (von der Bewunderung geblendeter und mit der Treuepflicht beladener Komplize) spielt der Roman mit einer sadistischen Unschuld (geboren aus der unschuldigen Sichtweise dieses Leibwächters) noch einmal die bemerkenswertesten Momente der Revolution durch.
Santuario de sombras (Freistatt der Schatten)
Amir Valle erzählt die realen Berichte einiger Überlebender nach und begibt sich damit in die atemberaubende Welt von Morden, Betrügereien und krimineller Manipulation der Hoffnung Tausender Kubaner, die der schrecklichen sozialen Realität entfliehen möchten, und bringt so das erschütternde soziale und menschliche Trauma des Exodus ans Licht: kalter Mord an illegalen Auswanderern, die den Menschenhändlern enorme Geldsummen zahlen, um sich den Traum erlangter Freiheit in den USA zu erfüllen und schließlich in jenes Karibische Meer geschleudert zu werden, das nach offiziellen Zahlen schon über zwanzigtausend Kubaner verschlungen hat.
Últimas noticias del infierno (Letzte Nachrichten aus der Hölle)
Die schöne Brüderlichkeit von Alex Varga mit einem Transvestiten der 1950er Jahre stößt den Polizeiermittler Alain Bec hinab in ein makabres Komplott, mit dem dann eines der geheimnisvollsten und düstersten Kapitel von Intoleranz auf der Insel ans Licht kommen wird: die stumme Welt der Travestie und des homosexuellen Tourismus. Verbrechen, Freundschaft, Hassbekundungen, ethische Werte und ein Ruf nach Gerechtigkeit, der mit nicht traditionellen Mitteln in die Viertel der Randgesellschaft der Stadt vordringt, geben sich in diesem Kurzroman ein Stelldichein.
Los desnudos de Dios (Die Haut und die Nackten)
Ein erotisches Manuskript, geschrieben von einer seltenen Spezies von Amazonen im Mexiko der Azteken, dem Paris der 1950er Jahre, im Kuba der 1990er Jahre, und von Schriftstellern von der Größe eines Henry Miller, Anäis Nin, Julio Cortázar und José Lezama Lima sowie von einer kubanischen Prostituierten der Gegenwart – das sind die Ingredienzien dieses neuen Modells eines erotischen Romans…
Entre el miedo y las sombras (Zwischen Angst und Schatten)
Eine komplizierte Ermittlung der bekannten Gestalt des Alex Varga (Protagonist gemeinsam mit Alain Bec in der Kriminalserie dieses Autors), die den Leser über die geheimen Pfade des Drogenschwarzmarktes in Kuba, durch die trüben Verbindungen zu gewissen Sphären der Macht in jenem Land sowie ihrer Beziehung zum lateinamerikanischen Rauschgifthandel und den moralischen und sozialen Implikationen führt.
Si Cristo te desnuda (Wenn Cristo dich entkleidet)
Seitdem zwei Leichen in einer elenden Kiste in einem Viertel am Rande von Havanna aufgetaucht sind, führen die Nachforschungen des Leutnants Alain Bec ihn von neuem in ein ihm unbekanntes, dem Blick der meisten Kubaner verschlossenes Umfeld: das der auf den Auslandstourismus zielenden homosexuellen Prostitution und Travestie als Formen des Überlebens angesichts des wirtschaftlichen und sozialen Debakels, welches das Land zum Zeitpunkt der Handlung durchmacht.