„…ist das Beste, was ich in den letzten vierzig Jahren an kubanischer Literatur gelesen habe. Ich glaube nicht, dass nach El Siglo de las Luces (Alejo Carpentier) in Kuba ein vergleichbarer Roman wie Las palabras y los muertos geschrieben worden ist. Erstaunlich, und dies mit vierzig Jahren. Man muss schon sehr Schriftsteller sein, um so etwas Großartiges zu vollbringen.“
Manuel Vázquez Portal, kubanischer Schriftsteller
INTERNACIONALER ROMANPREIS „MARIO VARGAS LLOSA“ 2006
Las palabras y los muertos ist ein außergewöhnlicher historischer Roman, der von dem renommierten peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa in den höchsten Tönen gepriesen wird.
Außergewöhnlich deshalb, weil er (gemäß den Regeln historischer Legitimierung) kein historischer Roman ist. Und trotzdem ist in der kubanischen Literatur der letzten 50 Jahre kein Roman geschrieben worden, der der Geschichte des Landes so nahe kommt. Den Tod des Präsidenten Fidel Castro als Ausgangspunkt wählend lässt der Autor den Castro am nächsten stehenden Mann (seinen treuesten Bodyguard) die Geschehnisse von über vierzig Jahren in Erinnerung rufen, seit er als Kind sich den Rebellen in den kubanischen Bergen anschloss und das Vertrauen des Führers erlangte, bis er sich in seinen Schatten verwandelte. Unter diesem Blickwinkel (von der Bewunderung geblendeter und mit der Treuepflicht beladener Komplize) spielt der Roman mit einer sadistischen Unschuld (geboren aus der unschuldigen Sichtweise dieses Leibwächters) noch einmal die bemerkenswertesten Momente der Revolution durch. Das aber geschieht so, als werde nicht eine offizielle Geschichte neu geschrieben, sondern eine Geschichte, die das Volk (in der Intimität seines Lebens) sich zurechtgelegt hat, indem die wenigen Enden, die die offizielle Geschichte freigegeben hat, verknüpft werden und ihm gestatten, ein andere Sicht auf die Geschichte zu gestalten, von jenen weit reichenden Geschehnissen; eine Sicht, die kurioserweise der möglichen Wahrheit näher kommt als die von der offiziellen Geschichtsschreibung präsentierte Sichtweise.
Dies ist ein Roman, in dem jene Namen sich als reale menschliche Wesen bewegen, die immer dann in wichtigen Nachrichten der Weltpresse auftauchten, wenn das Thema „Kuba“ wieder einmal aktuell geworden war: Fidel, Ché und viele andere nehmen öffentlich Gestalt an in diesem Roman von Amir Valle, der in bezwingender narrativer Meisterschaft eines der Themen hervorholt, das der Geschichte der lateinamerikanischen Erzählkunst beste Romane beschert hat: der Roman, der vom Diktator handelt.
Seix Barral Verlag (weltweit), 2007
298 Seiten
ISBN: 10-958-42-1563-9
Edition Köln Verlag, Deutschland, 2007
Sammlung: Famen und Esperanzen
366 Seiten
ISBN: 978-3-936791-36-5