„Dein Roman ist herzzerreißend und schön, ein trauriger Gesang auf die verlorene Utopie“.
Elidio La Torre Lagares, puertoricanischer Schriftsteller und Herausgeber
Nachdem der politische Zwang ihres Mannes an Kraft verloren hat, sieht Loretta ihr Leben allmählich farblos werden. Abgesehen davon, dass sie Raynell, ihrem Mann, als Sexspielzeug dient, unterwirft sich Loretta sogar der stillen Demütigung, ihrem Schwiegervater auf gleiche Weise gefügig zu sein. Anderer Optionen entäußert und dem Wahlspruch ihrer Mutter folgend („…du musst selbst deine Art zu leben suchen …“) beginnt die Protagonistin von Tatuajes, sich ihren Lebensunterhalt als Jinetera (Straßenhure) in den Nischen des touristischen Nachtlebens von Havanna zu verdienen.
Erzählt aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus, ist Tatuajes nach den eigenen Worten des Autors Amir Valle „die Geschichte einer Prostituierten, die den Fehltritt, der ihr Leben ausmacht, auf der Suche nach einem unerfüllbaren Traum entdeckt“. Mit der Behändigkeit des Kriminalromans und der narrativen Lyrik eines Faulkner ist dieser Roman ein Ereignis in der karibischen Romanliteratur der Gegenwart, denn er stellt ein nationales Sinnbild wie auch eine Chronik der verlorenen Utopie dar.
Terranova Verlag, Puerto Rico, 2007
191 Seiten
ISBN: 978-0-9791428-1-9